Taschengeld verdienen mit Äpfeln – So wird’s gemacht!
Für alle Kinder und Jugendlichen, die sich etwas Taschengeld verdienen möchten, habe ich hier einen weiteren guten Tipp:
Wenn ihr auf dem Land lebt, könnt ihr Äpfel sammeln und verkaufen. Wahrscheinlich werdet ihr jetzt denken, dass euch niemand Äpfel abkaufen wird, aber ich werde euch hier das Gegenteil beweisen. Mit Äpfeln könnt ihr euch im Herbst ein schönes Taschengeld verdienen!
An wen kann ich Äpfel verkaufen?
Viele Menschen achten sehr auf gesunde Ernährung und bevorzugen deshalb Bio-Lebensmittel. Besonders begehrt ist Bio-Obst, beispielsweise Äpfel, die ohne den Einsatz von Kunstdünger und giftigen Spritzmitteln produziert wurden. Sie sind gesunder für den Körper und schmecken sehr viel besser als die billigen Äpfel aus dem Discounter. Vor allem Menschen, die in der Großstadt wohnen, zahlen sehr gute Preise für naturbelassene Äpfel. Sie haben in der Regel keine eigenen Gärten und auch nicht die Möglichkeit beim nächsten Bio-Landwirt einzukaufen. An sie könnt ihr eure selbst gepflückten Äpfel verkaufen!
Neben den vielen privaten Apfeliebhabern gibt es auch noch zahlreiche Keltereien, die jedes Jahr Äpfel ankaufen und zu Fruchtsäften verarbeiten. Sie zahlen zwar weniger als private Verbraucher, aber dafür könnt ihr ihnen große Mengen Äpfel verkaufen. Viele Keltereien kaufen sogar Fallobst an!
Wo kann ich kostenlos Äpfel pflücken oder sammeln?
Wenn ihr auf dem Land lebt, gibt es viele Möglichkeiten kostenlos Äpfel zu sammeln. Viele Leute haben Apfelbäume in ihren Gärten stehen, aber keine Zeit oder kein Interesse an der Ernte. Sie geben ihre Äpfel kostenlos ab, ihr musst nur den Mut aufbringen und danach fragen!Folgendes Angebot wird in der Regel sehr gerne angenommen: Ihr erntet die Apfelbäume von euren Nachbarn ab und sie bekommen im Gegenzug ein paar Kisten Äpfel. Davon profitieren beide Seiten: Ihr bekommt jede Menge kostenlose Äpfel und die Nachbarn müssen nicht selbst die Leiter anstellen und in die Bäume steigen. Vor allem ältere Leute, die gesundheitlich nicht mehr so fit sind, nehmen so ein Angebot gerne an!
Auf dem Land gibt es auch viele herrenlose Apfelbäume, die an Bahnstrecken, an Feldrändern oder auf ehemaligen Gartenflächen wachsen. Sie haben Besitzer, die sich schon lange nicht mehr um die Pflege und Ernte kümmern und nichts dagegen haben, wenn Fremde die Äpfel pflücken. Trotzdem müsst ihr sie immer vorher um Erlaubnis fragen und nicht einfach zugreifen, das wäre sonst Diebstahl.
Die jährlichen Obstbaumversteigerungen der örtlichen NABU-Gruppen oder Obst- und Gartenbauvereine bieten einen weitere tolle Möglichkeit sehr günstig an Äpfel zu kommen. Die Äpfelbäume auf den so genannten Streuobstwiesen werden in der Regel für wenige Euro versteigert. Der Höchstbietende sichert sich das Recht den Apfelbaum in der laufenden Saison abzuernten. Im nächsten Jahr wird der Baum dann erneut versteigert.
Wo kann ich meine Äpfel verkaufen?
Zum Verkauf der gesammelten Äpfel kann ich drei Möglichkeiten empfehlen:
1. Große Apfel-Pakete bei eBay.de einstellen und versenden
Bei eBay.de könnt ihr ganze Apfel-Pakete zum Festpreis einstellen und verkaufen. Es gibt eine konstante Nachfrage nach Bio-Äpfeln und die Interessenten kaufen gerne gleich 10-Kilo-Pakete, weil dann die Versandkosten nicht so arg ins Gewicht fallen.
2. Äpfel bei eBay Kleinanzeigen verkaufen
Bei eBay Kleinanzeigen könnt ihr ebenfalls eure Äpfel zum Festpreis anbieten. Im Kleinanzeigenportal von eBay suchen vor allem Leute aus der Region nach Bio-Äpfeln. Per Versand könnt ihr auch Kunden aus ganz Deutschland beliefern.
3. Verkaufsanzeige am Schwarzen Brett im Supermarkt aushängen
In fast jedem Supermarkt gibt es im Eingangsbereich eine Pinnwand (Schwarzes Brett). Dort könnt ihr eine Verkaufsanzeige für eure Äpfel aushängen.
Das ist kostenlos und hat den großen Vorteil, dass vor allem Menschen aus eurem Wohnort die Anzeige lesen. Sie können die Äpfel direkt bei euch um die Ecke selbst abholen und müssen keine langen Anfahrtszeiten in Kauf nehmen.
4. Äpfel an Keltereien verkaufen
Einige Keltereien kaufen im Herbst Äpfel von Privatleuten an. Dort könnt ihr nicht nur handgepflückte und unversehrte Äpfel abgeben, sondern auch das gesammelte Fallobst. Ihr müsst die Ware selbst zur Kelterei bringen. Sie wird vor Ort gewogen und entsprechen der aktuellen Ankaufspreise vergütet.
Wie viel Geld kann ich mit Äpfeln verdienen?
Die Preise für Äpfel schwanken von Jahr zu Jahr und sind abhängig vom Angebot und der Nachfrage. Ist die Apfelernte aufgrund von ungünstigen Witterungsverhältnissen schlecht ausgefallen, müssen die Verbraucher etwas mehr für die Äpfel bezahlen als in guten Jahren mit einer großen Apfelernte.
Bei eBay.de ist ein Verkaufspreis von 1 Euro pro Kilo absolut realistisch. Für beliebte Sorten oder besonders lang haltbare Lageräpfel könnt ihr auch mehr verlangen. Die Kosten für den Versand trägt übrigens immer der Käufer.
Hier könnt ihr die beendeten und verkauften eBay-Angebote für je 10 Kilo Äpfel abrufen. Aktuell gibt es dort ca 1 Euro bis 1,20 Euro pro Kilo, wie dieser Screenshot beweist:
Beim Verkauf über eBay Kleinanzeigen oder die Pinnwand im Supermarkt, könnt ihr einen höheren Verkaufspreis ansetzen, weil die Versandkosten für die Käufer entfallen. Sie kommen ja aus eurer Region und können die Äpfel bei euch zu Hause abholen. Hier würde ich einen Preis von 1,50 bis 1,80 Euro pro Kilo berechnen.
Beim Verkauf an eine Kelterei gibt es deutlich weniger pro Kilo. Die Kelterei Rapps zahlt dieses Jahr (2018) nur 13 Euro pro 100 Kg Äpfel. Das lohnt sich nur, wenn man große Mengen Fallobst auf einen Schlag verkaufen möchte. Hier ein Screenshot von der Rapps-Homepage:
Darauf müsst ihr beim Verkauf von Äpfeln achten:
1. Verkauf über eBay.de
Stellt nur Angebote zum Festpreis und nicht als Auktion ein. Bei einer Versteigerung ist das Risiko zu groß, dass die Äpfel unter Wert weggehen.
Bietet nur handgepflückte und mittelgroße Äpfel, ohne Druckstellen, Faulstellen, Wurmlöcher oder ähnliche Mängel an. Die Kunden bei eBay.de möchten makellose Äpfel! Bietet nicht weniger als 10 Kilo pro Verkaufseinheit an, sonst fallen die Versandkosten (ca 9,00 Euro) zu stark ins Gewicht. Für die Kunden würde es sich nicht lohnen, ür nur 3 Kilo Äpfel die Versandkosten für ein ganzes Paket zu bezahlen. Bietet nur Tafeläpfel zum rohen Verzehr an, keine reinen Kelteräpfel zur Saftgewinnung.
Verfasst eine detaillierte Artikelbeschreibung mit schönen Fotos. Um welche Apfelsorte handelt es sich (falls bekannt), wie lange werden sich die Äpfel halten (geeignet als Lagerapfel oder nur zum zeitnahen Verzehr).
Sorgt für eine sehr gute und stoßfeste Verpackung. Die Äpfel dürfen nicht direkt aufeinander liegen weil sonst Druckstellen auf dem Transportweg entstehen. Zur Polsterung eignen sich mehrere Lagen Luftpolsterfolie, welche die einzelnen Äpfel voneinander trennen.
Setzt einen realistischen Festpreis an, beispielsweise 1,20 Euro pro Kilo, und denkt daran, dass eBay.de 10% vom Verkaufspreis inkl. Versandkosten als Provision einbehält. So viel geht von eurem Verkaufserlös ab.
2. Verkauf über eBay Kleinanzeigen oder die Pinnwand im Supermarkt
Für den Verkauf über eBay Kleinanzeigen oder die Pinnwand gelten ähnliche Empfehlungen wie für den Verkauf über eBay.de
Verkauft zum Festpreis! Verfasst eine detaillierte Artikelbeschreibung mit schönen Fotos. Um welche Apfelsorte handelt es sich (falls bekannt), wie lange werden sich die Äpfel halten (geeignet als Lagerapfel oder nur zum zeitnahen Verzehr).
Hier könnt ihr sowohl Tafeläpfel als auch reine Kelteräpfel anbieten, weil die Kunden in der Regel in der Nähe wohnen und größere Mengen Kelteräpfel persönlich bei euch abholen können. Der Verkauf von Fallobst ohne Faulstellen ist hier ebenfalls möglich. Sie werden gerne zum Saft pressen verwendet.
Höheren Preis für Tafeläpfel als bei eBay.de (dem Auktionshaus) ansetzen. 1,50 Euro bis 1,80 Euro pro Kilo sind realistisch.
Bei Verkauf über eBay Kleinanzeigen mindestens 10 Kilo anbieten und die Versandkosten angeben.
3. Verkauf an Keltereien
Zunächst telefonisch abklären, ob die jeweilige Kelterei Äpfel ankauft oder nur gegen Getränkegutscheine (Lohnmostverfahren) tauscht.
Ankaufspreise verschiedener Kelterei vergleichen.
Abklären, ob Fallobst und wurmstichige Exemplare angenommen werden oder nicht.
Der Verkauf an Keltereien lohnt sich nur, wenn große Mengen Kelteräpfel oder Fallobst gesammelt wurden und man alles auf einen Schlag verkaufen möchte. Ansonsten ist der Verkauf an Privatleute immer die bessere Alternative, weil sie deutlich mehr bezahlen.