Was hilft gegen Wühlmäuse? – Die besten Methoden im Check
Was hilft wirklich gegen Wühlmäuse – Ein Erfahrungsbericht von der Wühlmausfront
Als ich vor knapp 12 Jahren meinen Kleingarten übernahm, war er bereits komplett “unterkellert”. Über die gesamte Rasen- und Beetfläche zogen sich Wühlmausgänge mit den typischen kleinen Erdhügeln. Da ich bis dato noch keine Erfahrungen mit Wühlmäusen hatte, habe ich meine Pflanzen, Sträucher und Bäume ganz normal in den Boden gebracht – was sollte schon groß passieren?
Wühlmäuse vernichten komplette Pflanzungen
Schon nach wenigen Tagen zeigte sich aber das ganze Vernichtungspotential der Wühlmausbrut, von jetzt auf gleich wurden ganzen Stauden- und Gemüsepflanzen in den Boden gezogen, wo eben noch ein prächtiges Pflänzchen stand, klaffte plötzlich ein gähnendes Loch. Kurz darauf machten die frisch geplanzten Sträucher und Obstbäume plötzlich schlapp und ließen das Laub hängen. Rein äußerlich wirkten sie unversehrt, doch bei genauerer Betrachtung hatten die Wühlmäuse die Stämme und Wurzelstöcke zerfressen, die Pflanzen waren nicht mehr zu retten. Das war nicht nur extrem ärgerlich sondern auch richtig teuer, ich hatte für die Bäume und Sträucher einige hundert Euro ausgegeben! Von Wühlmäusen wollte ich mir die Freude am Gärtnern nicht verderben lassen, deshalb habe ich anschließend den Kampf gegen die Plage aufgenommen und etliche Mittel gegen die Biester ausprobiert.
Untaugliche Mittel und echte Hilfen
Sämtliche Vergrämungsmethoden, die auf üblen Gerüchen oder Lärm beruhen, erwiesen sich als komplett wirkungslos. Darunter fallen beispielsweise geruchsintensive Pflanzen wie Knoblauch oder Kaiserkronen oder umgedrehte Flaschen und Schallwellengeräte. Solche Tipps könnt ihr nach meiner Erfahrung vergessen.
Mir haben nur drei Dinge geholfen: SuperCat-Wühlmausfallen von Swissino, Brumolin Ratten- und Mäusegift und eine eigene Erfindung: Wurzelschutzkörbe aus Hasendraht.
Mit den drei Hilfsmitteln konnte ich mein massives Wühlmausproblem komplett beseitigen, deshalb möchte ich sie euch einmal näher vorstellen:
Die Swissino SuperCat Wühlmausfalle – eine bewährte Waffe im Kampf gegen Wühlmäuse
Es gibt etliche Wühlmausfallen auf dem Markt und die meisten habe ich bereits selbst ausprobiert. Wirklich überzeugt hat mich nur die SuperCat Wühlmausfalle von Swissino. Das Produkt bietet mehrere Vorteile gegenüber anderen Fallen:
— sie funktioniert in beide Richtungen, egal von welcher Seite des Ganges die
Wühlmaus hineinläuft, die SuperCat schnappt immer zu
— man kann sie mit einem simplen Handgriff spannen, sie ist sofort scharf. Man
muss nichts austarieren und zurechtfriemeln
— sie braucht keinen Köder
— man kann von weitem erkennen, ob sie schon zugeschlagen hat
— leichte Installation im Erdboden
— sehr effektiv, hohe Fangquote
Die Swissino SuperCat im praktischen Einsatz
Zu jedem frischen Wühlmausloch führen naturgemäß ein oder zwei Gänge. Diese kann man beispielsweise durch das Stochern mit einer Stricknadel oder einem anderen Metallstab im Boden aufspüren. Wenn man auf einen Gang stößt, sackt die Stricknadel ruckartig durch. An dieser Stelle wird der Gang mit einem scharfen Messer geöffnet, dazu schneidet man ein kreisrundes Loch in die Tunneldecke. Die Öffnung sollte so groß sein, dass die Wühlmausfalle gerade so hindurch passt. Sie wird einfach von oben in den Gang gesteckt, wobei die beiden Fallenöffnungen natürlich in Laufrichtung des Ganges stehen müssen. Die Super Cat wird so tief ins Erdreich gesteckt, dass die Wühlmaus ebenerdig durch den Gang in die Falle laufen kann. Anschließend eventuell vorhandene Zwischenräume zwischen der Falle und der Tunnelöffnung sorgfältig mit feuchter Erde verschließen. Dabei darf keine lose Erde in den Gang fallen! Es darf auch absolut kein Licht in den Gang dringen, sonst wird die Wühlmaus den ganzen Bereich rund um die Falle mit Erde zuwühlen.
Zum Schluss den Spannhahn rausziehen, dann ist die Falle scharf. Die SuperCat schlägt im Bereich des Genicks zu, deshalb sind die Tiere in der Regel sofort tot. Nach meiner Erfahrung kann man die Falle nach einem Fang gleich wiederverwenden, die Wühlmäuse stören sich weder am Geruch des Menschen noch an dem toter Artgenossen.
Wühlmäuse fangen mit Ratten- und Mäusegift
Bei großflächigem Wühlmausbefall des Gartens habe ich mit Ratten- und Mäusegilft gute Erfahrungen gemacht. Damit kann man den Bestand sehr schnell und spürbar reduzieren. Ich habe Brumolin Ultra F gegen Ratten und Mäuse benutzt, weil ich davon noch eine angebrochende Packung übrig hatte. Brumolin enthält den Wirkstoff Brodifacoum, eine gerinnungshemmende Substanz, die zum Austrocknen und innerlichen Verbluten der Tiere führt. Der angeblich schmerzfreie Tod stellt sich etwa 3-5 Tage nach einmaliger Aufnahme des Mittels ein. Dadurch können die Wühlmäuse die Wirkung nicht mehr auf die Einnahme von Brumolin zurückführen und ihre Artgenossen warnen. Brumolin wurden extra mit einem starken Bitterstoff (Bitrex) angereichert um die versehentliche Aufnahme durch andere Tiere oder gar Menschen zu vermeiden.
Anwendung von Brumolin gegen Wühlmäuse
Brumolin wurde nicht ausdrücklich für die Beseitigung von Wühlmäusen entwickelt, deshalb kann ich hier nur meine eigenen Erfahrungen mit der Anwendung weitergeben. Ich habe immer ca. einen Esslöffel der Brumolin-Getreideflocken in jedes Wühlmausloch gegeben und zur Sicherheit die Öffnung mit einem Ziegelstein abgedeckt. Dadurch war das Gift für Hunde, Katzen oder Igel nicht zugänglich, wobei sie aufgrund des Bitterstoffes vermutlich sowieso kein Interesse gebabt hätten. Die Giftköder wurde von den Wühlmäusen sehr gut angenommen, meistens war über Nacht alles weggefressen. Da die Tiere erst nach 3-5 Tagen verenden, sollte man auch erst danach nochmals Gift in die Löcher geben, alles andere wäre Verschwendung.
Bereits nach einmaliger Anwendung konnte ich einen deutlichen Rückgang der Fraß- und Wühltätigkeit feststellen. Nach meiner Erfahrung ist der Einsatz von Rattengift ein sehr probates Mittel um einen Garten zumindest vorübergehend von Wühlmäusen zu befreien.
Wurzelkörbe aus Hasendraht – Die endgültige Lösung für Wühlmausprobleme
In der Not hat man oft die besten Ideen und so habe ich vor Jahren, als mir die Wühlmäuse alle Sträucher und Stauden weggefressen hatten eine eigene Methode entwickelt um die Biester auszusperren. Meine Idee: Selbst gemachte Wurzelkörbe aus Hasendraht.
Ich habe mir einfach eine 10-Meter-Rolle engmaschigen Hasendraht gekauft und daraus Körbe für die Wurzelballen meiner Pflanzen gebastelt. Wenn ich heute Stauden, Sträucher oder Gemüsepflanzen setze, dann hebe ich erst ein tiefes Loch für den Wurzelkorb aus Hasendraht aus. Der Vorteil: Die Pflanzen erhalten durch den Wurzelkorb einen geschützten Raum, indem sie sich ungestört entwickeln können. Da wo die Wühlmäuse besonders gerne zubeißen und den größten Schaden anrichten – an den dicken Wurzeln und im Stammbereich – können sie jetzt nicht mehr angreifen. Sie können weder durch die engen Maschen schlüpfen noch den Hasendraht durchbeißen. Die feinen Wurzeln der Pflanzen können aber durch die Maschen wachsen, das ist auch keine Gefahr, da sie von den Wühlmäusen meistens verschmäht werden. Erstaunlicherweise ist bisher auch noch keine Wühlmäus auf die Idee gekommen, von oben in den Wurzelkorb einzudringen. Zur Sicherheit kann man Wurzelkorb aber etwas zu hoch eingraben und die Ränder nach innen umklappen um auch den Zugang von oben zu versperren.
Wurzelkörbe gegen Wühlmäuse selbst herstellen – So wird’s gemacht
Für große Gemüsepflanzen, beispielsweise Tomaten oder Zucchini genügt ein kleiner Wurzelkorb um den Bereich rund um den Stiel zu schützen. Dazu schneidet man mit einer stabilen Draht- oder Bastelschere einen ca 40 cm langen und ca. 15 cm breiten Streifen Hasendraht zurecht und biegt in zu einem Ring zusammen. Das eine Ende sollte das andere etwa zwei Zentimeter überlappen. Jetzt die Schnittstellen so zurechtschneiden, dass einzelne Drähte abstehen, sie werden anschließen zweimal um die einzelnen Maschen gebogen. Dadurch entsteht eine feste Verbindung zwischen den Enden und richtig fester Ring.
Für den Boden schneidet man jetzt ein passenden quadratisches Stück Hasendraht zurecht und zwar so, dass wieder einzelne lange Drähte an den Schnittkanten abstehen. Das Stück wird auf den Ring gedrückt und durch Umwickeln der Einzeldrähte fest mit dem Ring verbunden. Fertig ist der Wurzelkorb.
Hier gibt es die Fotos zum Nachmachen: