So kann man hartnäckiges eingebranntes Fett entfernen

Eingebranntes Fett entfernen? Glaubt man dem Werbefernsehen, ist das gar kein Problem. Einfach den phänomenalen Fettlöser XY aufsprühen, zwei Sekunden einwirken lassen, abwischen und schon ist alles sauber. Ich weiß nicht wie es bei euch ist, aber mein eingebranntes Fett ist irgendwie anders. Es ist widerstandsfähiger, zäher und härter als das Fett im Werbefernsehen. Es lacht über Fettlöser und geht mit einem Wisch nicht weg – auch nicht mit hundert Wischern. Ich glaube es liegt daran, dass mein eingebranntes Fett echt ist. Es ist bei gefühlten 1000 Grad eingebrannt und hat sich mit dem Untergrund zu einem ganz neuen Element verbunden. Eine Art Küchen-Kryptonite. Ich möchte euch hier eine Methode vorstellen, wie ihr extrem fest eingebranntes Fett ohne endloses Scheuern und teure Reiniger entfernen könnt. Das Zaubermittel heißt Natronlauge und wirkt phänomenal. Hier ein Beispiel aus der Praxis.

Eingebranntes Fett von Gusseisen entfernen – So wird’s gemacht

Zu Demonstrationszwecken habe ich eine uralte Gugelhupfform aus Gusseisen genommen. Sie ist von mehreren Schichten aus eingebranntem Fett überzogen. Das Fett ist hart, pechschwarz und sitzt vor allem in den Vertiefungen der Form, wo man es üblicherweise besonders schwer abbekommt. Mit Stahlwolle und Fettlösern kommt man hier nicht weiter, aber mit Natronlauge.

Natronlauge anmischen

Merke: Mit einem mehrstündigen Bad in selbst angemischter Natronlauge könnt ihr selbst das hartnäckigste Fett von Metalloberflächen restlos entfernen. Zur Anmischung einer wirkungsvollen Natronlauge braucht es Wasser und einen Beutel mit Ätznatron. Das könnt ihr hier bei Amazon für ein paar Euro bestellen. Zur Anmischung eignen sich laugenfeste Kunststoffeimer oder Gefäße aus Metall bzw. emaillierten Metall. Einfach 5-7 Liter Wasser in ein Gefäß geben und langsam ein Kilo Ätznatrom einrühren. Achtung: Die dabei entstehende Natronlauge ist hochagressiv, ein Spritzer genügt um die Haut oder die Augen massiv zu schädigen. Deshalb müsst ihr unbedingt laugenfeste Schutzhandschuhe und eine Schutzbrille tragen! Die Lauge unbedingt außer Reichweite von Kindern oder Haustieren aufbewahren! Wenn sich die Ätznatronperlen aufgelöst haben, wird die Backform ins Laugenbad gegeben, schon nach ein paar Minuten wird die Lauge eine braune Färbung annehmen, dann hat der Reinigungsprozess begonnen. Nach 8 Stunden im Laugenbad, ist die Lauge richtig dunkelbraun. Jetzt die Form mit Schutzhandschuhe entnehmen und unter fließendem Wasser abspülen. Aufgeweichte Fettreste mit einem Schwamm entfernen.

Selbst hartnäckiges Fett hat sich gelöst

Wie ihr auf den Fotos erkennen könnt, hat sich selbst hart eingebranntes Fett komplett aufgelöst – und das ganz ohne Scheuern und Schrubben. Der aggressiven Natronlauge können die Fettkrusten nicht standhalten, egal bei welchen Temperaturen sie eingebrannt sind. Nach der Endreinigung unter fließendem Wasser ist die alte Backform wieder sauber, es befindet sich nur noch etwas Rost auf der Oberfläche. Wie man diesen ohne Aufwand entfernt, werde ich in einem meiner nächsten Artikel erklären.

Natronlauge – ein starker Fettlöser für alle Fälle

Mit einer starken Natronlauge könnt ihr natürlich auch fettverkruste Backbleche, Töpfe und Pfannen reinigen. Selbst der Bereich zwischen den Herdplatten, auf dem sich besonders viel Fett ablagert, lässt sich mit Natronlauge wieder komplett säubern. Darüber hinaus eignet sich die Lauge auch zum Ablösen alter Farb- und Lackschichten oder zum Auflösen harnäckiger Verstopfungen in Abflüssen. Ihr müsst nur immer darauf achten, dass der Untergrund laugenfest ist. Behandlungen von emaillierten oder gusseisernen Flächen sind nach meiner Erfahrung kein Problem. Achtet bitte immer auf ausreichende Schutzvorkehren, die Chemikalie ist ätzend, ein Spitzer ins Auge kann ganz übel enden.